Daniela Gilio Gründerin & Vereinspräsidentin
Daniela Gilio Gründerin & Vereinspräsidentin

Eine grössere Auffangstation für unsere Strassenhunde –  mit Wasser und Strom –  hat erste Priorität

 

Mitte März 2018 war es soweit und ich durfte unsere Auffangstation in Kalabrien-Taurianova wieder besuchen. Für mich war es bereits der vierte Besuch vor Ort und so waren diese 3 Tage wieder ausgefüllt mit vielen Emotionen und Freude- das Team vor Ort wieder zu treffen. Ich wurde herzlich begrüsst und alle freuten sich auf 3 arbeitsintensive und lehrreiche Tage. 

 

Dazu benötigen wir dringend Ihre finanzielle Unterstützung!  Mein Aufenthaltsbericht gibt Ihnen die Sicherheit, dass wir mit Anihope am richtigen Ort und mit den entsprechenden Leuten unsere tatkräftige Unterstützung für die geschundenen Fellnasen leisten. 

Freitag, 16. März 2018: Anreise mit Hindernis

Nach diversen Vorbereitungen vor der Abreise flog ich am Freitag nach Rom, wo ich dann mit 3 Stunden Verspätung den Weiterflug nach Lamezia Terme antreten konnte, mit Ankunft um 01.15 Uhr.  So kam ich dann erst um 02.30 Uhr im Hotel an. Dann hiess es Koffer auspacken und endlich ins Bett hüpfen.


Samstag, 17. März 2018: Arbeiten im Canile, wo aus Platzgründen rund 30 unserer geretteten Hunde «eingemietet» sind

Aufstehen um 6 Uhr und zuerst nochmals die Liste durchgehen, von den vielen Hunden, die wir korrekt in unsere Kartei aufnehmen wollen. Nach einem kleinen Frühstück ging es um 07.30 Uhr los zum Canile. Unsere hier untergebrachten Hunde kosten uns rund 50 Euro pro Hund und Monat. Dies ist natürlich für uns keine befriedigende Lösung, weil wir so neben den hohen monatlichen Kosten unserer Auffangstation des Öfteren an unsere finanziellen Grenzen stossen. Aber was sollen wir mit den geretteten Hunden denn tun? Einfach auf der Strasse liegen lassen ist die denkbar schlechteste Lösung! 


Der Samstagmorgen war geprägt von Videoaufnahmen und gute Fotos machen sowie die Masse und das Gewicht unserer Hunde bestimmen. Wir kamen ziemlich ins Schwitzen. Denn die einen Hunde mussten wir aus dem Canile raustragen, da sie sich keinen Schritt ausserhalb ihrer Box gewohnt sind. Leider ist das so in Italien. Wenn die Hunde im Zwinger aufgewachsen sind, dann kennen sie nichts anderes und sind sehr unsicher am Anfang. Wir würden gerne mit den einzelnen Tieren spazieren gehen, aber das erlaubt unsere Zeit und unser knapp besetztes Team nicht.

Hier ein kleiner Einblick in unsere Arbeit, die wir jeden Tag ohne fliessend Wasser und Strom erledigen müssen.

Das Wasser wird von zu Hause mitgebracht. Dieses Video entstand an Ostern 2017.

In Kalabrien ist der Gedanke der freiwilligen Arbeit leider noch nicht angekommen.  Und wenn wie in unserer Auffangstation noch der Umstand dazu kommt, dass es kein fliessendes Wasser, kein Strom und keine Toilette vor Ort gibt, ist es nahezu unmöglich, freiwillige Helfer zu finden. Diejenigen, die uns helfen, sind von der Familie. 


Aber wir bleiben dran und hoffen, dass wir in Zukunft unser Team vor Ort aufstocken können. Schön wäre es natürlich, Mitarbeitern etwas bezahlen zu können, aber das kann sich der Verein vor Ort und auch Anihope zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht leisten. Aber auch hier sind wir zuversichtlich. Anihope ist zum jetzigen Zeitpunkt erst 1 ½ Jahre alt. Wir haben noch grosse Potential zum wachsen . Und seit wir die Auffangstation gebaut haben, konnten wir immerhin über 200 Hunde in Italien vermitteln und über 150 Kastrationen durchführen.


Um  13.30 Uhr  schlossen wir die Arbeiten mit den Hunden vom Canile ab und stärkten uns danach mit einem Mittagessen. Am Nachmittag fing es dann in Strömen zu regnen an. Diese Zeit nutzte ich um das gesammelte Video- und Fotomaterial zu bearbeiten und zu archivieren. Damit hatte ich bis zum Abend zu tun. Dann hiess es Nachtessen mit dem gesamten Team, und wir liessen den Tag nochmals Revue passieren und sprachen über die schwierige Situation im Allgemeinen in Süditalien. Auch besprachen wir die nächsten Schritte unserer Ziele für die nahe Zukunft. Um Mitternacht war dann Bettruhe.

Sonntag, 18. März 2018: Arbeiten in unserer  Auffangstation und Besichtigung eines neuen Geländes

7.00 Uhr Tagwache. Ich hatte fast nicht geschlafen, denn die einzelnen Schicksale der Hunde und die ganze Situation vor Ort gingen mir wieder einmal mehr tief unter die Haut.


Der Sonntagmorgen war wie im Canile dazu eingeplant, dass wir von unseren Hunden in der Auffangstation Videos und Fotos machen. Denn diese sind für die Adoptionen unumgänglich, auch im Hinblick, dass wir bald schon für unsere Fellnasen gute Plätzchen in der Schweiz vermitteln können.  Das schöne Wetter beglückte zwar diese Arbeit, aber da unsere Hunde viele Streicheleinheiten verlangen, konnten wir nur einen Teil der Hunde erfassen. Die anderen werden dann nach und nach von unserem Team vor Ort erfasst. 



Am frühen Nachmittag hatten wir noch einen Termin für eine Besichtigung eines neuen Geländes. Wir sind ja seit längerem auf der Suche nach einem grösseren Gelände. Der jetzige Ort ist nicht geeignet für einen weiteren Ausbau:  zu klein, keinen Auslauf und kein Wasser und Strom vor Ort. So fuhren wir hoffnungsvoll an den besagten Ort, wo uns ein wunderschöner Anblick erwartete: rund 10‘000 m2 gross und rundum mit einer rund 2,5 Meter hohen Mauer versehen.  Allerdings war das Gelände mit Gestrüpp überwachsen und die Anwohner entsorgen dort ihren Mühl. Trotzdem wäre es perfekt für unsere neue Auffangstation. 

 

Aber wie es in Italien so ist… der Herr der uns das Gelände gezeigt hat, war sich plötzlich nicht mehr sicher über den Preis, obwohl er ihn uns  am Telefon genannt hat. Jetzt heisst es wieder abwarten und Tee trinken – und hoffen, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Es gibt dort sicher viel zu tun, aber es wäre perfekt. Da das ganze Gelände bereits eingezäunt ist, könnten wir uns zudem die Kosten von rund 15‘000 Euro für einen ausbruchsicheren Zaun einsparen.  Aber wie gesagt, warten wir mal ab – ich habe mich leider bereits viel zu oft zu früh gefreut.


Anschliessend gönnten wir uns ein Mittagessen – in Italien keine Seltenheit, dass dies erst um 16.00 Uhr stattgefunden hat. Natürlich mit einer regen Diskussion über das soeben besichtigte Gelände. Alle hoffen darauf, und wir malten uns bereits aus, wo wir was hinstellen könnten.

 

Am Abend hiess es dann für mich wieder am PC das ganze Video- und Fotomaterial zu bearbeiten und zu archivieren. Dann noch meine Koffer für den nächsten Tag abreisefertig packen.  

Montag, 19. März 2018: Besuch im Veterinäramt der Gemeinde Taurianova für die notwendigen Export- und Transportbewilligungen sowie Rückreise

Aufstehen um 6.30 Uhr. Auch diese Nacht konnte ich kaum schlafen. Zu viele Eindrücke, Hoffnungen und Pläne. Lassen sich diese jetzt endlich mal realisieren? Nach dem Frühstück ging es zum dortigen Veterinäramt. Wir hatten einen Termin mit zwei verschiedenen Verantwortlichen. Der eine war zuständig für die Handelsbewilligung «Export von Hunden», der andere für die Transportbewilligung. Zu meinem Erstaunen waren beide anwesend. Das war das letzte Mal leider nicht der Fall. Sie nehmen ihre Termine nicht so ernst wie wir. Wir bekamen auf alle unser Fragen auch eine Antwort. Die Handelsbewilligung und die Traces  Eintragung wurde vorbereitet. Und die Anmeldung für den 3-tägigen Kurs von 2 Freiwilligen aus der Familie-  für die Transportbewilligung wurde auch gleich getätigt.

 

Jetzt können wir nur hoffen, dass wir in den nächsten Monaten soweit sind und dass wir für ein paar Hunde, die leider in Italien nicht vermittelt werden können, einen schönen Platz in der Schweiz  finden werden. Dazu braucht es aber noch einen geeigneten Transporter. Der muss komplett isoliert werden, mit zusätzlichen Ventilatoren, Lüftungsschlitzen und einem Wassertank mit Schlauch für die Reinigung der Hundeboxen. Zudem noch die Anzahl Hundeboxen mit einer ausziehbaren Schublade für die Exkremente  der Hunde. Was alles wieder einen grossen Batzen Geld kostet.

 

Anschliessend fuhren wir direkt zum Flughafen. Während der Rückreise kreisten  meine Gedanken um ein neues Gelände und dem Bau einer hunde- und menschenfreundlichen Auffangstation, und  ich war zufrieden, dass wir doch ein paar wichtige Dinge klären konnten und wir einen Schritt weiter gekommen sind. Um 18 Uhr dann zu Hause angekommen, wo mich die alltäglichen Anihope Arbeiten freudig begrüssten.


Fazit: Für ein besseres Leben unserer Fellnasen aus Kalabrien gibt es noch sehr viel zu tun. Packen wir es mit Eurer Unterstützung an. Jede Spende zählt.

Anihope - Verein für Tiere in Not

Güterstrasse 8

4402 Frenkendorf

Tel.: 044 320 09 65

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